Innere Ruhe durch Meditation erlangen
von Susanne Nadler in Praxis

Meditation ist eines der schönsten Geschenke, das du dir selbst machen kannst. Du wirst damit nicht nur innere Ruhe erlangen, sondern kannst viele Bereiche deines Lebens zum positiven verändern. Aber wie geht das und warum wird Meditation in unserer modernen Welt immer wichtigerer? Und was kann ich damit noch alles erreichen? Diese Fragen habe ich zwei bekannten Buchautoren gestellt…

Wer regelmäßig meditiert, lebt erwiesenermaßen gelassener, glücklicher und gesünder. Ob bei Termindruck im Job, beim Streit mit dem Partner oder im Stau. Doch es ist nicht einfach, in allen Lebenslagen Gelassenheit zu bewahren und zu innerer Ruhe, Kraft und Zufriedenheit zu finden.

Mit Meditation soll es schneller und einfacher gelingen, inmitten des hektischen Alltages eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster zu durchbrechen und allem, was geschieht, mit klarem Kopf und offenem Herzen zu begegnen.

Aber wie finde ich in der Hektik des Tages in die Meditation und was bringt es mir wirklich, ausser innerer Ruhe? Die beiden Buchautoren Dirk Bennewitz und Andrea Kubasch beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit Meditation und haben ihre Erkenntnisse nun für uns zusammengefasst. In dem folgenden Interview haben sie mir einige Fragen beantwortet:

Hallo liebe Andrea, lieber Dirk,

Danke, dass Ihr euch die Zeit für uns genommen habt. Ihr habt gerade ein Buch herausgebracht, „Meditation für dein Leben“. - Es gibt allerdings bereits sehr viele Bücher über Meditation und die verschiedenen Meditationstechniken. 

Warum braucht die Welt noch ein weiteres Meditationsbuch?

Andrea & Dirk: Wir sind seit vielen Jahren auf der Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens und haben bei Meistern in der ganzen Welt gelernt, haben deren Formeln ausprobiert und in unser gemeinsames Leben integriert. Dazu gehören Meditation, Yoga, Kampfkunst und andere MindBody-Spirit-Techniken.

Wir haben uns immer neu gefragt, was die Antworten auf die existenziellen Fragen unseres Lebens sind, und nicht nur, was wir arbeiten sollen. Wir wollen wissen: Wer sind wir, als Mann, als Frau, als Lehrer, als Schüler, als Eltern, und wo ist unser Platz im Leben? Mittlerweile haben wir viele Antworten auf unsere Fragen gefunden.

Vor allem war und ist die Meditation ein wichtiger Schlüssel dabei. In diesem Buch geht es uns daher auch um eine Kombination aus Meditation und psychologischer Entwicklung, also wirklich um "Meditation für dein Leben". Die Meditationstechniken, die wir hier vorstellen, folgen keinem Dogma oder religiösen Kontext. Sie ermöglichen dir im Alltag, sofort einen Zustand der Stille zu erreichen. Ganz ohne Räucherstäbchen und Meditationsraum. Immer und überall. Außerdem kannst du unerwünschte Verhaltensmuster bei dir »löschen« und stattdessen konstruktivere innere Abläufe etablieren. Meditation ist nämlich der Treibstoff, der ungünstige Muster gehen lässt.

Lass uns ein bisschen tiefer einsteigen, ihr schreibt, Meditation ist das schönste Geschenk an sich selbst. Warum ist es Meditation und nicht Selbstliebe, oder Achtsamkeit, oder….?

Andrea & Dirk: Weil du damit endlich im aktuellen Moment ankommen kannst, dem einzigen Platz, in dem dein Leben wirklich stattfindet. Sie lehrt dich, deine diversen "Anhaftungen" zu lösen. Deine Beziehung zu Materiellem wird sich dadurch verändern: Du wirst weniger wollen. Deine Beziehungen werden sich wandeln, du wirst einige loslassen, andere werden aufblühen oder neu in dein Leben kommen. Du wirst immer weniger abhängig sein von den Meinungen anderer. Mitgefühl und Gleichmut werden deine Wegbegleiter, nicht Aggressivität, Reaktivität oder übertriebene Ichbezogenheit. Du wirst falsche Identitäten loslassen, denn du musst nicht erfolgreich, gierig oder neidisch sein. Dein echter "Inhalt" wird immer weiter an die Oberfläche kommen.

Heißt meditieren, unsere Gedanken "abzuschalten"?

Andrea & Dirk: Nein, der stete Energiefluss, der sich durch Gedanken äußert, soll weiter fließen. Diese Gedanken sind auch nicht dein Feind, den du bekämpfen musst. Es ist überhaupt nichts verkehrt mit ihnen und auch nicht mit dir. Du bist super. So, wie du bist. Wir denken häufig: „Ich kann das nicht, und jenes gelingt mir schon gar nicht.“ Ja, es gibt an ein paar Stellen etwas zu verbessern. Hier kommt die Meditation ins Spiel.

Sie hilft, dass man sich bewusst von dem permanenten Gedankenstrom distanzieren und eine Beobachterperspektive einzunehmen kann. Man ist nicht nur seine Gedanken. Zwar auch, aber eben noch viel mehr. Das führt zu innerer Ruhe.

Ist Meditation Nichtstun, nur stillsitzen?

Andrea & Dirk: Meditation kann Ordnung in deinem Kopf erzeugen. Sie ist damit kein Herumsitzen, sondern eine recht intensive, innere Aktivität, bei gleichzeitiger möglichst tiefer Entspannung. Du kannst damit alle alten Sachen und überholten Themen überprüfen, gegebenenfalls loslassen und deine volle Energie auf den aktuellen Moment richten. Wenn du zwanzig Minuten am Tag meditierst, sind das etwa 1,5 Prozent des Tages. Damit wirst du aber leistungsfähiger für die ganzen 98,5 restlichen Prozent des Tages. Die investierte Zeit bekommst du also mit Zinsen wieder zurück. Meditation ist eine systematische Technik zur Geistesschulung. Dummerweise kommt unser Geist nämlich ohne Bedienungsanleitung zu uns, und wir müssen erst lernen, ihn zu benutzen.

Auf dem Weg zu innerer Ruhe - Was ist nach eurer Erfahrung der Unterschied zwischen Achtsamkeit und Meditation?

Andrea & Dirk: Achtsamkeit bedeutet zu erleben, was im aktuellen Moment passiert. Eine Übung dafür ist, eine Karotte so intensiv zu schmecken, dass du hinterher einem Außerirdischen den Geschmack erklären könntest. Dazu musst du sich achtsam auf den Geschmack einlassen. Das kann durchaus eine Meditation sein, denn es hat eine starke Fokussierung auf deine Innenwelt. Meditation ist nämlich eher eine Versenkung in das Innere. Auch sie nutzt dabei manchmal etwas Gegenständliches, wie den Atem oder ein Mantra. Achtsamkeit können wir im Alltag in jedem Moment üben, während es bei der Meditation eher um eine Praxis geht, für die man sich extra Zeit nimmt. Am besten jeden Tag die gleiche.

Wie kann man mit Meditation alte, ungute Muster in seinem Leben auflösen?

Andrea & Dirk: Alte Muster sind Programme im Unterbewusstsein keine unveränderlichen Charaktereigenschaften. Um sie los zu werden, muss man neue Programme durch Wiederholung erschaffen. So lange, bis es sich komisch anfühlt, das Neue nicht mehr zu tun. Wie zum Beispiel, nicht mehr Sport zu machen, wieder zu rauchen oder unfreundlich zu seinen Mitmenschen zu sein.

Wie kann man wirklich etwas in seinem Leben verändern?

Andrea & Dirk: Du musst das, was du an Wissen neu erworben hast, nun auch in deinem Leben umsetzen – und das wieder und wieder. Die Wiederholung ist der Schlüssel, nicht so sehr die Erkenntnis, die steht nur am Anfang. Denk immer daran, das Unterbewusstsein ist mehr wie eine Maschine. Wenn du versuchst, ihm etwas zu erklären, wird es trotzdem weiter die alte Programmierung ausführen. Erst wenn du die veränderst, wird sich dein Verhalten auch nachhaltig wandeln.

Vielen Dank für diese spannenden Einblicke.

Wer sich für das Buch „Meditation für dein Leben“ interssiert und mehr erfahren möchte, kann das Buch hier genauer kennenlernen.

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Susanne Nadler

Susanne Nadler leitete von November 2019 bis Juli 2020 die YogaMeHome-Blogredaktion. Sie ist freiberufliche Redakteurin und Videoproduzentin. Nachdem sie 17 Jahre lang für verschiedene Fernsehsender tätig war, hat sie vor einigen Jahren den Massenmedien den Rücken gekehrt und kümmert sich seitdem lieber um die wahren, guten und schönen Themen. Zum Beispiel war Susanne vorher drei Jahre lang die Redaktionsleitung des Compassioners.com.

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