Akupunktur und Yoga - altes Wissen neu verbunden
von Soraya Daoudi
in
Gesundheit
Akupunktur und Yoga sind uralte Techniken, die für deine Gesundheit von enormer Bedeutung sein können und die sehr gut zusammen passen. Hier wollen wir dir die Akupunktur etwas genauer vorstellen. Denn sie ist aus dem Bereich der alternativen Heilmethoden nicht mehr wegzudenken.
Was ist Akupunktur?
Die Akupunktur ist ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und hat ihre Wurzeln im China des Altertums. Die seit mehr als 2000 Jahren angewandte Heilmethode entwickelt sich bis heute beständig weiter und stellt ein komplexes diagnostisches und therapeutisches System mit einem ganzheitlichen Ansatz dar.
Übrigens, Zhen Jiu, der chinesiche Name für Akupunktur bedeutet stechen und brennen. Aus dem lateinischen Acus = Nadel und Punctius = Stich.
Hier will ich dir die verschiedenen Techniken und Richtungen der Akupunktur einmal genauer vorstellen:
Die traditionelle chinesische Medizin hat ihre Wurzeln in der naturphilosophischen Vorstellung des Taoismus. Das Tao, das oberste Naturprinzip, das Weltgesetz, wird von Laotse in seinem Grundlagenwerk, dem „Tao Te King“, beschrieben. Die schöpferische Urkraft, erzeugt das Spannungsfeld der Polarität der Kräfte in der Natur zwischen Yin und Yang.
Der Himmel ist Yang, die Erde ist Yin, männlich ist Yang, weiblich ist Yin. Alle Gegensatzpaare der Natur werden so dieser dynamischen Yin-Yang Polarität zugeordnet. Die ursprüngliche Bedeutung von Yang, die sich im alten chinesischen Schriftzeichen spiegelt, ist die sonnige Seite des Hügels, während Yin die Schattenseite symbolisiert.
Yin und Yang ergänzen sich also im Wechselspiel in unaufhörlichen Prozessen der Umwandlung und führen dich zur Harmonie der Ganzheit. Wie Akupunktur und Yoga zusammenspielen, erfährst du weiter unten.
Es gibt kein Yin ohne Yang
Die beiden ergänzen sich immer zur Ganzheit, dies wird im chinesischen Taiqi genannt. Dieses polare System ist in der Medizin bei der Beschreibung der Lebensvorgänge im menschlichen Körper und deren Störungen von großer Bedeutung.
Denn das Wechselspiel zwischen Yin und Yang bringt die Lebensenergie Qi hervor. Gesundheit ist hierbei gleichbedeutend mit dem freien Fluss der Lebensenergie Qi. Das Qi fließt ständig, sollte es zumindest, denn jede Stagnation bedeutet Störung der Lebensvorgänge und schließlich vollständigen Stillstand, den Tod.
Das kosmische Qi fließt überall in der Natur, im Wasser, in der Luft, im Wind. Im menschlichen Körper sammelt sich das Qi in den Organen und fließt in Bahnen, die chinesisch Jing und Luo heißen. Jing bedeutet durchfließen oder Kanal, Luo bedeutet Verbindung.
Europäische Ärzte haben diese Qi-Kanäle aufgrund ihrer polaren Anordnung mit dem Meridianensystem der Erde verglichen und somit Meridiane genannt. Dieser Energiefluss versorgt alle Organe, Körperfunktionen, die Psyche, den Geist und sorgt für einen harmonischen Austausch und eine fließende Verbindung aller körperlichen und psychischen Vorgänge im Menschen. Und hier liegt die Wesentliche Verbindung aus Yoga und Akupunktur, denn beide wollen die Lebensenergie ins richtige Fliessen bringen.
Ist dieser Fluss gestört oder blockiert treten Beschwerden auf. In der TCM kann eine Fülle oder Leere der Lebensenergie in den Organsystemen und Meridianen vorliegen. Auch eine Stagnation bzw. Blockade der Qi-Energie in den Meridianen ist möglich. Eine Schwäche von Qi, nennt man eine Leerstörung, chinesisch XU. Dies ist ein Yin-Zustand und kann durch Kältesymptome, Blässe, allgemeine Schwäche oder Energielosigkeit gekennzeichnet sein. Schlaffe Muskulatur und Unterfunktionen der Organe treten auf.
Eine Fülle von Qi, chinesisch Shi genannt, stellt einen Yang Zustand dar. Die Symptome können hier beispielsweise, Hitzesymptome, Überfunktionen, gespannte Muskulatur oder akute Schmerzen sein.
Wie sieht eine Akupunktur Behandlung konkret aus?
Eine ausführliche Anamnese und eine genaue Puls und Zungendiagnose helfen dabei ein individuelles Behandlungskonzept zu erstellen. Durch Nadelung, Erwärmung (Moxibustion) oder das Schröpfen ausgewählter Akupunkturpunkte kann dann der ganze Organismus behandelt werden.
Diese Therapieverfahren werden oft kombiniert. Akupunktiert wird mit einer sterilen Einmalnadel, diese wird durch die Haut gestochen. Der Einstich ist in der Regel schmerzarm, während die Nadeln 20-30min im Körper verweilen, sollte dieser Teil schmerzlos verlaufen. Je nach Störung werden die ausgewählten Akupunkturpunkte und Meridiane tonisiert oder sediert und somit eine beruhigende oder aktivierende Wirkung erzielt.
Häufig übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Behandlung. Gerade bei Rückenbeschwerden, Arthrose und Kniebeschwerden. Teilweise für andere Krankheitsbilder und Folgebehandlungen. Dies ist individuell bei der jeweiligen Krankenkasse zu erfragen, da es hier einige Unterschiede gibt. Je nach Krankenkasse und Art der Versicherung. Zudem besteht die Möglichkeit eine Heilpraktiker Zusatzversicherung abzuschließen, da Heilpraktiker Leistungen von den gesetzlichen Kassen meist nicht übernommen werden.
Um die Qualität aufrecht zu erhalten, erstellt und Präsentiert das Wissenschaftszentrum der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur regelmäßig einen Überblick aktueller wissenschaftlicher Studien zur Akupunktur.
Diese Krankheitsbilder sprechen auf Akupunktur besonders gut an:
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von Erkrankungen veröffentlicht, die erfolgreich mit der Akupunktur behandelt werden können:
- Bronchopulmonale Erkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Gynäkologische Krankheitsbilder
- Neurologische Erkrankungen
- Gastrointestinale Erkrankungen
- Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems
- Psychische und psychosomatische Störungen und Suchterkrankungen
- Urologische Erkrankungen
- Hauterkrankungen
Bei der Akupunkturbehandlung kommt es nur selten zu Nebenwirkungen, mögliches Auftreten von Rötungen oder leichten Blutungen an der Einstichstelle sowie blaue Flecken kommen nur gelegentlich vor. In seltenen Fällen kann es zu einer Erstverschlimmerung kommen, auch kurze Kreislaufreaktionen können während einer Akupunkturbehandlung auftreten, normalisieren sich aber schnell.
Um Infektionen zu vermeiden, werden sterile Einmalnadeln aus Edelstahl verwendet. Die Akupunktur sollte ausschließlich von gut ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt werden. Über die AG TCM Therapeuten Suche lässt sich ein qualifizierter Therapeut in der Nähe finden.
Warum Akupunktur und Yoga so gut zusammenpassen:
Yoga und Akupunktur ergänzen sich auf wunderbare Weise über die Abwandlung der Akupunktur, der Akupressur.
Diese ist ein sehr spannender Teil der traditionellen chinesischen Medizin ist die Akupressur. ( Acus = Nadel premere = drücken )
Oft auch als Akupunkturmassage bekannt. Bei diesem Heilverfahren werden durch Druck mit dem Daumen, Handballen, Ellbogen, gelegentlich mit dem Knie oder Fuß bestimmte Punkte des menschlichen Körpers stimuliert. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert, Beschwerden können gelindert werden und der Energiefluss wird verbessert. Zudem kann hierdurch eine wundervolle Verbindung zweier ganzheitlicher Heilsysteme geschaffen werden.
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Aku-Yoga:
In den letzten Jahren hat Aku-Yoga immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Du hast nattürlich beim Yoga keine Nadeln im Körper, aber es verbindet Akupressur und Yoga auf eine neue, sehr effektive Art. Es ist die Verbindung zweier ganzheitlicher Systeme. Aku-Yoga ist nämlich die Verbindung von Yoga und Akupressur, und diese Kombination kann wirksamer helfen, als jedes der beiden Systeme für sich allein.
Das Besondere daran ist, dass uns sowohl die Übungen des Yoga (Meditation, Pranayama und Asana), als auch die Druckstimulation spezifischer Bereiche des Körpers dazu verhelfen, Blockaden im Energiefluss des Körpers zu lösen und uns kurz- und langfristig besser zu fühlen. Denn das zusätzliche Stimulieren einzelner Akupressurpunkte in der Yoga-Asana aktiviert spezifische Meridiane, und sorgt für einen guten Chi/Prana Fluss. Damit wird die Körperenergie ausgeglichen. Unterschiedliche Punktsequenzen die im Asana gehalten werden, beeinflussen sowohl die Organ- als auch die regulatorischen Meridiane und lindern schnell und umfassend innere Anspannungen und körperliches Unwohlsein.
In dieser Yogaform hältst du Akupressur Punkte während der Asanas, beim Pranayama und in der Meditation, um die Wirkung der Yoga Praxis zu vertiefen und zu verstärken.
Im beiden Traditionen, sowohl im alten China als auch im alten Indien, wird davon ausgegangen, dass alle körperlichen und psychischen Erkrankungen auf eine Störung im Energiefluss zurückzuführen sind. Im chinesischen Qi, im indischen Prana die Lebensenergie, die frei und ungehindert in den sogenannten Nadis, den Energiekanälen fließt. Iist dieser Fluss durch Stress, wenig Bewegung oder falsche Ernährung gestört, treten Blockaden auf.
Auch das Aku-Yoga bietet dir also einen sanften Weg, Blockaden zu lösen. Präventiv angewandt oder bei bestehenden Beschwerden.
Viel Freude auf deinem Weg.
Deine Soraya Daoudi
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