Selbstständig als Yogalehrer:in: Dein Schritt für Schritt Plan
von Antonia Reinhard
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Inspiration
Yogalehrer:innen-Ausbildung in der Tasche – und jetzt? Antonia zeigt Dir einen klaren Schritt-für-Schritt-Plan, wie Du in die Selbstständigkeit startest und erste Schüler:innen findest.
Viele Yogalehrer:innen träumen davon, ihre Passion und Leidenschaft für diese jahrhundertealte Tradition in die Welt hinauszutragen, Yogaklassen anzubieten und ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Was sich nach einem Traumberuf anhört, ist aber in der Realität oft gar nicht so leicht umzusetzen und mit sehr viel Verwirrung und Unklarheit verbunden.
Denn wer sich gerne als Yogalehrerin selbstständig machen möchte, steht oft vor dem großen Problem: Wie funktioniert das denn überhaupt? Freiberuf oder Gewerbe? Wie verdiene ich Geld als Yogalehrer:in?
In diesem Artikel möchte ich Dir helfen, mehr Klarheit zu erlangen, wenn es um das Thema Selbstständigkeit im Yoga Business geht.
5 Schritte in die Selbstständigkeit als Yogalehrerin
In den nächsten Schritten erkläre ich Dir, was Du beachten musst, wenn Du als Yogalehrer:in arbeiten und damit Geld verdienen möchtest.
Schritt 1: Deine Vision, Deine Nische, Dein Angebot
Du hast es wahrscheinlich schon unendliche Male gehört, aber bevor Du in die Selbstständigkeit gehst, musst Du wissen,
- warum Du diesen Weg gehen möchtest,
- was Du Dir davon erwartest und
- wo Du Dich in Zukunft (in einem Jahr, 2 Jahren, 5 Jahren etc) siehst.
Je weniger Klarheit Du besitzt, umso schwerer wird es für Dich, eine Selbstständigkeit als Yogalehrer:in aufzubauen und passende Marketingstrategien zu finden.
Deine Grundlage, Dein Warum, ist das A und O für Dein Yoga Business.
Sobald Du das für Dich festgestellt hast, geht es darum herauszufinden, worin Du Expert:in bist und was Deine Nische ist. Denn ein zu breit gefächertes Angebot wird es Dir unmöglich machen, Deine ideale Zielgruppe zu finden.
Welcher Yogastil gefällt Dir persönlich am besten und warum? Wen möchtest Du damit erreichen? Worin bist Du Expertin?
Hier ein paar Beispiele an Nischen für Dich:
- Yoga für Schwangere
- Yoga für Sportler:innen
- Yin Yoga
- therapeutisches Yoga
- Kundalini Yoga
- Fokus auf Mantren oder Pranayama
- Hatha Yoga für Anfänger:innen
Erst wenn Du Deine Nische gefunden hast, kannst Du Dir Gedanken über Deine Zielgruppe und Dein Angebot machen:
- Für wen hast Du Dein Angebot kreiert?
- Wer profitiert am besten von Deiner Expertise?
- Wie sieht Dein:e Traumkund:in in Deiner Vorstellung aus?
Was erstmal langweilig und auch selbstverständlich klingt, ist in Wahrheit oft schwieriger zu formulieren, als man denkt. Erst wenn Du diese Schritte im Detail durchdacht hast, ist es ratsam, über eine Selbstständigkeit nachzudenken.
Schritt 2: Freiberuflich arbeiten oder ein Gewerbe anmelden?
Du hast Dich jetzt idealerweise schon nischig aufgestellt, ein Angebot geschaffen und möchtest jetzt damit Geld verdienen. Der Beruf Yogalehrerin ist eine Lehrtätigkeit und fällt somit unter die selbstständige freiberufliche Tätigkeit. Das bedeutet, dass Du Dich bei Deinem Finanzamt meldest (ein Anruf genügt meistens schon) und eine freiberufliche Tätigkeit anmeldest. Du wirst dann eine Steuernummer erhalten, die Du für Deine Rechnungen brauchst.
Es gibt immer mal Ausnahmen, dass das Finanzamt Deine Tätigkeit als Gewerbe betrachtet und Du ein Gewerbe anmelden musst. Dies wird Dir Dein Finanzamt aber mitteilen.
Ein Gewerbe musst Du meistens dann anmelden, wenn Du mehr als die lehrende Tätigkeit ausübst: z. B. bietest Du nicht nur Yogaunterricht an, sondern Du verkaufst nebenbei auch noch Yoga-Equipment o. Ä. Meistens kommt es aber erst zu einer Gewerbeanmeldung, wenn Du ein eigenes Studio eröffnen möchtest.
Was Du unbedingt beachten musst: Du brauchst mehr als eine:n Arbeitgeber:in, wenn Du Dich entschließt, freiberuflich für Studios zu arbeiten und Yogaklassen in Einrichtungen anzubieten. Wenn Du nur eine:n Arbeitgeber:in hast, gilt Deine Selbstständigkeit als Scheinselbstständigkeit.
Schritt 3: Versicherungen und finanzielle Klarheit
Egal ob Voll- oder Teilselbstständigkeit: Du brauchst unbedingt eine Berufshaftpflichtversicherung. Auch eine Krankenversicherung ist verpflichtend. Falls Du schon eine hast, ist es wichtig Dich bei Deiner Krankenkasse zu melden und von Deiner neuen Selbstständigkeit zu berichten.
Eine Yoga-Lehrtätigkeit ist rentenversicherungspflichtig. Du solltest Dich bei der gesetzlichen Rentenversicherung bei Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit melden, auch wenn Du erst ab 450 Euro Umsatz pro Monat bezahlst.
Es ist wichtig, dass Du eine gute Buchhaltung führst, um den Überblick über Dein Einkommen und Deine Ausgaben zu behalten.
Falls Du Dich als Yogalehrer:in nebenberuflich selbstständig gemacht hast, ist es wichtig zu wissen, dass es eine Einkommensgrenze bei Versicherungen wie der Krankenversicherung gibt. Falls Du mehr verdienst, als diese Grenze es vorgibt, musst Du höhere Beiträge für Deine Versicherungen bezahlen. Am besten informierst Du Dich vorher, was die unterschiedlichen Einkommensgrenzen für Deine Versicherungen sind.
Du solltest auch Deinem Arbeitgeber Bescheid geben, dass Du Dich teil-selbstständig gemacht hast. Der Hauptarbeitgeber muss nebenberuflichen Tätigkeiten zustimmen.
Dann gibt es natürlich die Umsatzsteuerpflicht. Solange Dein Umsatz weniger als derzeit 22.000 Euro im Jahr ist, fällst Du unter die Kleinunternehmer Regelung. Das musst Du auf jeder Rechnung so angeben.
Checkliste:
- Berufshaftpflichtversicherung
- Krankenversicherung
- Rentenversicherung
- Buchhaltung anlegen
- Bei nebenberuflicher Tätigkeit: Zustimmung des Arbeitgebers erhalten
- Bei unter 22.000 € Umsatz pro Jahr: Kleinunternehmerregelung ist möglich
- Bei über 22.000 € Umsatz pro Jahr: Umsatzsteuer erheben und abführen
Schritt 4: Marketing für Deine Yoga Selbstständigkeit
Wie bringst Du jetzt als selbstständige:r Yogalehrer:in Dein Angebot an die Leute? Marketing im Yoga ist unheimlich wichtig, denn mit guter Werbung für Dein Angebot machst Du auf Dich und Deine Nische aufmerksam.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, für Deine Yogakurse zu werben:
- Eine Website: Eine Website ist unheimlich wichtig und Dein zentraler Angelpunkt für Dein Angebot. Deine Zielgruppe kann Dich so online gut finden.
- Dein Netzwerk: Freund:innen/Kolleg:innen/Familie können Dir helfen, Werbung für Dich und Dein Angebot zu machen.
- Flyer & Zeitungsanzeigen: Falls Du lokal arbeitest und nicht nur online, dann lohnt es sich, vor Ort kleine Flyer und Anzeigen zu machen.
- Newsletter: Sind für Yogalehrer:innen unheimlich wichtig, um Deine Yogaschüler:innen und auch potenzielle Kund:innen immer und unabhängig zu erreichen. Wie das funktioniert, kannst Du in dieser Podcastfolge meines Podcasts „Yoga als Beruf“ hören: Podcast: Newsletter Marketing für Yogalehrerinnen
Schritt 5: Social Media für Yogalehrer:innen
Die sozialen Plattformen sind heute für Deine Online-Yogakurse und Dein Onlineangebot unabkömmlich. Du kannst über verschiedene Kanäle wie Facebook, Instagram, Pinterest Dein Angebot promoten und Deine Zielgruppe finden. Über die sozialen Medien, Youtube und Pinterest kannst Du besonders gut Traffic zu Deiner Webseite fördern.
Ich finde Instagram besonders geeignet für Yoga, denn es ist so ein schön visuelles Thema und es gibt auch viele Yoga-Interessierte auf dieser Plattform. Wie Instagram 2022 für Yogalehrer:innen funktioniert, kannst Du in dieser Podcastfolge hören: Podcast: Instagram Trends 2022 - was Du als Yogalehrerin wissen musst
Und wenn Du mehr Ideen brauchst, was Du als Yogalehrer:in posten kannst, lad Dir gern mein E-Book mit 20 Ideen für Deinen Instagram Kanal als Yogalehrer:in herunter: Zum E-Book: Content-Ideen für Instagram
Mehr Tipps für angehende Yogalehrer:innen
Du siehst schon, als selbstständige Yogalehrerin gibt es viele verschiedene Dinge zu beachten. Ich hoffe, dass Dir dieser Artikel einen Eindruck gibt, was Dich in der Selbstständigkeit erwartet.
Falls Du jetzt das Gefühl hast, vor einer riesigen Hürde zu stehen, und Dich eher überfordert fühlst, dann kannst Du Dich immer gerne mit Fragen an mich wenden. Meinen Kontakt findest Du unten in der Autorinnenbox.
Es gibt zudem bald einen tollen Workshop rund um das Thema Yogabusiness Aufbau und Selbstständigkeit als Yogalehrerin, in dem ich Dir haargenau erkläre, was Du in allen bürokratischen Angelegenheiten beachten musst, welche Formulare Du brauchst und was es auszufüllen gilt. Als Boni gibt es eine Einführung in die sozialen Medien und Workbooks zum Ausfüllen, um mehr Klarheit in Dein Angebot/deine Nische zu bekommen.
Hier geht's direkt zur Anmeldung - einfach auf „Workshop – Yoga als Beruf“ klicken: Workshops
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Yogabusiness-Aufbau und freue mich immer über Rückmeldungen,
Deine Antonia
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