Herbst-Müdigkeit? 5 Tipps für mehr Energie
von Elena Patzer (Redaktion)
in
Gesundheit
Fühlst Du Dich oft müde im Herbst? Dann probiere diese Tipps für mehr Energie und einen ausgeglichenen Energie-Haushalt.
Die Blätter färben sich bunt, die Luft wird kühler, es wird früher dunkel – und wir plötzlich so müde? Vielleicht geht es Dir auch so, dass Du im Herbst morgens nicht aus dem Bett kommst, nachmittags schon einen Power Nap halten möchtest und generell weniger Energie hast.
Woran das liegt und was Du gegen die Herbst-Müdigkeit tun kannst, das klären wir jetzt.
Wie kommt es zur Herbst-Müdigkeit?
Was macht uns überhaupt müde? Das ist die Aufgabe des Schlaf-Hormons Melatonin. Der Körper bildet es bei Dunkelheit und es hilft uns, einzuschlafen. Jetzt im Herbst wird es aber viel früher dunkel und auch am Tage steht die Sonne nicht mehr so hoch und hell. Daher produzieren wir nun mehr Melatonin – das uns müde macht.
Aber gehen wir noch einen Schritt zurück und schauen ganzheitlich auf die Herbst-Müdigkeit.
Im Ayurveda wird die Müdigkeit in Herbst und Frühling mit erhöhtem Vata erklärt. Das ist die Qualität, die für Luft, Bewegung, Kälte und Trockenheit steht. Der Herbst mit seinem kalten, trockenen Wind ist DAS Sinnbild für Vata. Zu dieser Zeit ist das Vata erhöht und bringt Unregelmäßigkeit mit sich – auch für unser Energielevel. Die Folge: Unser Energielevel fährt über den Tag auf und ab, wie eine Achterbahn. Wir fühlen uns müde und weniger leistungsfähig.
5 Tipps gegen Herbst-Müdigkeit
Zum Glück können wir einiges für unser Energielevel tun, damit wir uns besser fühlen. 5 Tipps aus dem Yoga und Ayurveda stellen wir Dir hier vor:
- Auf Kaffee verzichten
- Morgens den Kreislauf ankurbeln
- Der Verdauung weniger Arbeit zumuten
- Pranayama (= Energie-Steigerung) üben
- Deine Schlaf- und Wachroutine einhalten
1. Auf Kaffee verzichten
Das klingt erst mal widersprüchlich, oder? Wenn Du müde bist, auch noch auf Kaffee verzichten? Aber es zahlt sich aus. Denn Kaffee treibt unser Energielevel noch mehr an – nach oben und nach unten.
Denk noch mal an die Achterbahn unseres Energiehaushalts: auf und ab. Kaffee wirkt hier als Raketenantrieb. Das Koffein schießt Dein Energielevel in die Höhe. Aber danach fällt es genauso steil und schnell wieder in den Keller. Ohne den Kaffee verläuft die Kurve flacher und Du vermeidest das Müdigkeitstief.
Tipp: Kaffee-Alternativen für sanfte Energieschübe
- Getreidekaffee wie Malz- oder Zichorienkaffee
- Ayurvedischer Gewürztee (Masala Chai)
- Grüner Tee und Matcha
- Vitalpilz-Kaffe (z. B. aus Chaga, Reishi)
- Heiße Schokolade aus Rohkakao (zuckerfrei oder leicht gesüßt)
2. Morgens den Kreislauf ankurbeln
Morgens wird es später hell und so stehen wir mit einer guten Portion Schlaf-Hormonen in unserem System auf. Um unseren Körper in Schwung zu bringen und wach zu werden, hilft Bewegung wie nichts anderes.
Wenn Du magst, ist eine kleine Jogging-Runde oder ein Spaziergang an der frischen Luft wunderbar. Auch Morgen-Yoga macht wach. Genau dafür gibt es den Sonnengruß: Er bewegt den gesamten Körper. Durch das Auf und Ab vom Stehen zum Hund wird der Kreislauf angekurbelt.
Es braucht nicht viel Zeit. Probiere mal diese kurzen Morgen-Yoga-Videos:
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3. Der Verdauung weniger Arbeit zumuten
Im Herbst nimmt unsere Verdauungskraft ab. Deswegen empfiehlt Ayurveda, dass man in dieser Zeit vor allem gekochte, öl- bzw. flüssigkeitsreiche Speisen zu sich nimmt. Diese sind leichter zu verdauen. Wusstest Du, dass 10 % Deiner Gesamtenergie von der Verdauung verbraucht werden? Ein Teil dieser Energie steht uns dann für andere Aktivitäten zur Verfügung und wir vermeiden das Energie-Tief nach einer Mahlzeit.
Was solltest Du also im Herbst essen? Ideal sind wärmende Suppen oder Eintöpfe. Auch bei Wurzelgemüse wie Karotten oder Rüben kannst Du beherzt zugreifen. Zum Frühstück eignen sich warmes Porridge oder Pfannkuchen mit Fruchtkompott. Vermeiden solltest Du dagegen kalte, rohe und trockene Speisen.
Mehr Tipps zu Ernährung und Lebensstil findest Du hier: Ayurveda im Herbst – Tipps für Deine Gesundheit
4. Pranayama üben
Pranayama bezeichnet die Atemtechniken aus dem Yoga. Es bedeutet frei übersetzt: den Atem (Prana) zu kontrollieren und auszudehnen. Prana bedeutet aber auch Energie. Pranayama ist demnach eine Technik, um seine Energie zu steuern und zu steigern. Was kann es Besseres geben, um Müdigkeit zu bekämpfen?
Besonders gut eignen sich das aktivierende Kapala Bathi (Feueratem) und das ausgleichende Nadi Schodana (Wechselatmung). Um die Wirkung zu spüren, starte mit diesen Techniken jeden Morgen:
- 3 Runden Feueratem
- 2 Minuten Wechselatmung
Hier findest Du eine Anleitung zum Feueratem und zur Wechselatmung.
5. Deine Schlaf- und Wachroutine einhalten
Dieser Tipp ist nicht sehr aufregend – aber effektiv. Versuche immer zur gleichen Zeit schlafen zu gehen und aufzustehen. So kann sich Deine innere Uhr auf diese Zeiten einstellen und Du wirst automatisch abends müde und morgens wach. Außerdem kann Dein Körper die Energie über den Tag besser verteilen. Regelmäßigkeit ist hier der Schlüssel.
Es ist ok, faul zu sein
Zu guter Letzt: Du brauchst nicht mit aller Kraft gegen die Müdigkeit ankämpfen. Es ist völlig in Ordnung, einen Gang zurückzuschalten. Weniger zu leisten und mehr zu ruhen.
Wir sind schließlich Teil der Natur und damit Teil des natürlichen Rhythmus um uns herum. So wie jetzt in der Flora und Fauna sich alles zurückzieht und zur Ruhe kommt– so dürfen auch wir das tun. Wir dürfen weniger produktiv sein und es uns häufiger auf dem Sofa gemütlich machen. Ganz ohne schlechtes Gewissen.
Herzlich,
Elena
Mehr Tipps und Inspiration zur Herbst-Zeit findest Du hier:
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