Ökologische Yogamatten – Tipps für deinen Matten-Kauf
von Astrid Wiesmayr in Inspiration

Yogamatten gibt es wie Sand am Meer. Bei der Recherche nach den geeigneten Tipps für deinen Matten-Kauf haben wir uns vor allem auf das Thema Nachhaltigkeit fokussiert, denn uns sind recycelbare und ökologische Materialien wichtig. Sehr viele Yogamatten bestehen jedoch aus PVC und enthalten Schadstoffe wie Phthalate und Azo-Farbstoffe. Wie öko sind unsere Yogamatten also tatsächlich?

Yoga schult uns in Achtsamkeit – auch in Sachen Umweltschutz und ökologischem Fußabdruck. Auch deshalb gibt es eine steigende Nachfrage nach kontrolliert biologischen Yogamatten. Deshalb dachten wir, dass wir das Thema Nachhaltigkeit ganz einfach abhandeln könnten – unsere Recherchen haben aber leider etwas anderes ergeben: Nach unserem “Öko-Test” haben wir herausgefunden, dass selbst in einigen der Naturkautschuk-Matten ein erheblicher Anteil an Schadstoffen enthalten ist. Nicht alles, was nach Natur aussieht, ist also auch natürlich.

Wie öko sind unsere Yogamatten tatsächlich?

Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Materialien, aus denen Yogamatten hergestellt werden:

Naturkautschuk

Die meisten Matten aus Naturkautschuk werden in Asien hergestellt. Sie sind aber mit ca. 30% Kunststoffen wie Acrylaten und Weichmachern versetzt, um das Naturmaterial als Matte überhaupt nutzbar zu machen. Dadurch schießt der Nitrosaminwert bei manchen Herstellern deutlich in die Höhe, sodass er als gesundheitsgefährdend eingestuft wird und Allergien auslösen kann.

Es gibt aber andere Yogamatten-Hersteller (z. B. die Yogamatte OEKO von Lotuscraft, wo Du mit dem Gutscheincode YOGAMEHOME 10% Rabatt erhältst), die auf die eingesetzten Materialien achten, sodass der Nitrosaminwert sehr gering ist – sie gelten als unbedenklich. Alle Matten aus Naturkautschuk sind lichtempfindlich und haben deshalb eine kürzere Lebensdauer. Sie werden mit der Zeit porös. Am besten bewahrst du sie in einer Tasche auf, damit du lange Freude daran hast.

TPE (Thermoplastische Elastomere)

Yogamatten, die aus diesem bereits elastischen Kunststoff hergestellt werden, sind frei von PVC und ohne giftige Weichmacher. Sie sind aus nachwachsenden Rohstoffen und somit biologisch abbaubar. Da Yogamatten aus TPE ohne Schadstoffe wie PVC, Gummi oder Latex bestehen, sind sie vor allem für Allergiker geeignet. Neben der Nachhaltigkeit sind sie rutschfest und haben trotz dem leichten Gewicht eine sehr gute Dämpfung. Leider sind sie nicht sehr langlebig. Bei sehr dynamischen Yogastilen wie Ashtanga Yoga lösen sich die Matten relativ schnell auf. Sie sind eher für ruhige Yogastile wie Yin Yoga geeignet.

PVC (Polyvinylchlorid)

Bei diesen Matten achte bitte auf die Schadstoffprüfung nach dem Öko-Tex® Standard 100. Es gibt PVC-Mattenhersteller (z. B. Manduka), die auf einige ihrer Stücke eine lebenslange Garantie gewähren bzw. gibt es wirklich langlebige Yogamatten, die in Deutschland hergestellt werden (z.B. von Bausinger und KURMA). Mittlerweile werden auch Matten aus recyceltem PVC produziert. Als Vorreiter kann man hier die recycelten Hejhej-mats aus Deutschland nennen. Wir durften eine der Matten testen  – den Schwitz- und Rutschtest hat sie mit Bravour bestanden! Sie ist angenehm dick und hat keinen Eigengeruch. Nur im Langzeittest haben wir derzeit noch keine Erfahrungen mit ihr sammeln können. Wir möchten diese Matte aber dennoch sehr gerne empfehlen, denn bei allen Überlegungen zum Umweltschutz finden wir recycelte Materialien immer noch am besten, weil sie keine oder zumindest kaum zusätzliche Ressourcen verbrauchen.

Es gibt natürlich auch Matten aus Schurwolle, Kork und Baumwolle, die zu 100% aus Naturmaterialien bestehen. Auch hier solltest du auf den Öko-Tex® Standard 100 achten.

Oder du machst es ganz traditionell  – wie es lange in Indien praktiziert wurde  – und verwendest einen einfachen Teppich zum Ausrollen. Ökologisch ist das eine sehr gute Alternative. Das funktioniert aber nur dann gut, wenn du kein Problem mit schwitzigen Händen hast.

Nachhaltig einkaufen

Wichtig in Sachen Nachhaltigkeit ist auch, wo du deine Matte kaufst. Natürlich kannst du sie bei einem großen Onlineshop bestellen, aber wir wissen ja, dass Nachhaltigkeit da sehr oft keine große Rolle spielt. Am besten suchst du dir entweder ein Geschäft in deiner Nähe oder du kaufst direkt beim Produzenten.

Sechs weitere Tipps für den Kauf deiner Öko-Yogamatte

Neben dem großen Punkt Nachhaltigkeit gibt es natürlich noch weitere Faktoren, die den Kauf deiner Yogamatte beeinflussen. Wir haben dir sechs weitere Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Welchen Yogastil praktizierst du?

Bei dynamischen Yogastilen wie Ashtanga oder Vinyasa Yoga eignen sich dünne Matten, damit du in Balance-Übungen einen festen Stand hast. Und wenn du schwitzige Hände und Füße hast, solltest du darauf achten, dass die Matte rutschfest ist. Eine gut strukturierte Matte ist hier von Vorteil, es gibt aber auch Yogamatten mit einer glatten Oberfläche, auf der du einen guten Halt hast.

Dann gibt es noch Stile wie Kundalini oder Yin Yoga, bei denen es weniger darauf ankommt, wie rutschfest die Matte ist, sondern eher darauf, wie angenehm weich sie ist.

Beim Kundalini Yoga wird traditionell auf einem Schaffell praktiziert. Weshalb ein Yogi allerdings gleich ein Schaf schlachten muss, nur um Yoga zu praktizieren, wurde nie ganz klar und deshalb setzen sich heute auch mehr und mehr Natur-Yogamatten aus Schurwolle oder  – besser noch  – aus Bio-Baumwolle durch.

Auch beim Yin Yoga ist es besonders wichtig, eine möglichst weiche Matte zu haben. Das kann einfach eine dickere Matte sein oder du orientierst dich auch an den Matten, wie sie im Kundalini verwendet werden. Für Yin Yoga brauchst du außerdem einige Kissen, Decken und sogenannte Bolster. Ja mit “B”, denn es stammt aus dem Englischen und hat sich irgendwie auch bei uns als Begriff durchgesetzt.

Übrigens: Eine neue Yogamatte ist anfangs meistens rutschig, weil sie mit einer speziellen Schicht überzogen ist. Sobald du jedoch öfter darauf praktizierst, arbeitest du die Matte ein.

Hier findest du auf einen Blick, für welchen Yogastil welche Matte geeignet ist:

Tipp 2: Wo praktizierst du?

Entscheidend ist auch, wo du praktizierst und auf welchem Boden. Wenn du deine Yogaübungen meistens am gleichen Ort machst – zum Beispiel zu Hause oder in einem Yogastudio, wo du auch deine Matte lagern kannst – dann wird das Gewicht der Matte keine große Rolle spielen. Dann kannst du eine Matte mit guter Dämpfung nehmen, deren Gewicht etwas höher ist (etwa 2,5 bis 3 Kilogramm).
Wenn du jedoch viel unterwegs bist und deine Matte gerne dabei haben möchtest, dann wäre eine etwas dünnere und leichtere Matte mit 3-4 mm Dicke und einem Gewicht von 1,5 bis 2 Kilogramm von Vorteil, weil sie leichter zu transportieren ist. Es gibt hierfür von den meisten Herstellern spezielle Reisematten. Oder du hast eine gedämpfte Yogamatte für zu Hause und eine leichtere für’s Reisen. Im Yogastudio kannst du dir auch immer eine ausborgen und wer hier auf mehr Hygiene achten will, dem empfehlen wir, ein Yogahandtuch zu benutzen.

Tipp 3: Wie empfindlich bist du?

Ein wichtiger Punkt ist auch, wie empfindlich du z. B. beim Knien oder im Liegen bist. Wenn du weißt, dass längeres Knien dir Probleme bereitet, dann ist eine wirklich gute Dämpfung und eine hohe Mattendichte (5-6 mm) wichtig. Wenn du nicht so empfindlich bist, dann ist eine normale Yogamatte mit 3-4 mm genau die Richtige.

Tipp 4: Der Preis! Wie viel kostet eine nachhaltige Yogamatte?

  • Zwischen € 0 bis 50,-:
    In diesem Segment wirst du leider keine qualitativ hochwertige Matte finden, erst recht dann nicht, wenn dir ökologische Mindeststandards wichtig sind. Die meisten Matten dieses Segments sind PVC-Matten aus China und Taiwan. Wenn die Yogamatte besonders günstig sein soll, dann empfehlen wir eher ein Yoga-Handtuch zu kaufen, welches du Zuhause auf dem Teppich ausrollst und im Studio auf der ausgeliehenen Matte. Der Kostenfaktor liegt ungefähr bei 25 Euro.
     
  • Zwischen € 50 bis 90,-: Hier bekommst du schon eine gute Öko-Yogamatte aus Kautschuk. Auf jeden Fall gibt es PVC-Matten, die über eine längere Haltbarkeit verfügen bzw. eine lebenslange Garantie haben. Materialien wie Naturgummi, Kork und Schurwolle fallen auch in dieses Preissegment. Achte auch hier auf den Öko-Tex® Standard 100.
     
  • Zwischen € 90 bis 200,-: In dieser Preisspanne bekommst du die Luxus-Modelle. Angeblich halten hier die Matten ewig (tun sie leider nicht). In diesem Segment gibt es Naturkautschukmatten und gute, recycelte Matten (z.B. die von uns getestete Hejhej-Matte).

Tipp 5: die Größe  wie lang soll eine Yogamatte sein?

Es wird oft vergessen, aber auf die Größe kommt es tatsächlich an!
Bei einer Yogamatte solltest du liegend von Kopf bis Fuß auf der Matte locker Platz haben. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Größen. Die reguläre Matte hat ca. 1,80 Meter. Ab einer Körpergröße von 1,80 Meter empfehlen wir unbedingt, dass du dir eine längere Matte zulegst. Schau’ also nach einer  XXL-Yogamatte (1,90 bis 2,20 Meter).

Tipp 6: Kann ich meine Yogamatte waschen?

Wenn du schweißtreibende Yoga-Stile praktizierst, ist diese Frage besonders wichtig. Die Matten fangen sonst mit der Zeit an unangenehm zu riechen. Erkundige dich also beim Kauf nach der richtigen Pflege deiner Yogamatte! Manche PVC-Matten kannst du in der Waschmaschine waschen, die meisten Öko-Matten darf man nur feucht abwischen! Ein Geheimtipp aus der YogaMeHome-Redaktion: Verdünne Essigreiniger mit Wasser und wische die Matte mit einem sauberen Tuch ab. Reinige die Matte anschließend noch einmal feucht mit Wasser. Deine Yogamatte ist danach fast wie neu!

Nachhaltige Yogamatten – welche sind zu empfehlen?

Unser Fazit:

Dass wir reine, zu 100% giftstofffreie Yogamatten nutzen können, die daneben auch noch langlebig, biologisch abbaubar und aus nachwachsenden Rohstoffen sind, ist sehr schwierig. Es gibt aber Hersteller, die sehr achtsam bei der Produktion und dem Material-Einsatz sind. Allgemein solltest du dich am Öko-Tex® Standard 100 orientieren. Kaufe keine Yogamatte ohne diesen Standard! Das solltest du dir, deiner Gesundheit und der Umwelt wert sein. 

So sieht das Öko-Tex® Standard 100-Label aus:

Wir hoffen, dass unsere Tipps sehr hilfreich für dich sind und du DEINE Yogamatte findest. Schreibe uns doch gerne einen Kommentar: Welche Yogamatte ist die beste für dich? Welche Yogamatte ist rutschfest und wo kann Yogi*ni eine ökologische Yogamatte kaufen? 

Wir wünschen dir viel Freude auf der Matte!

Astrid

 

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Astrid Wiesmayr

Astrid lebt und unterrichtet in Wien Yoga, Yogatherapie und Achtsamkeit. Weiterhin organisiert sie diverse Veranstaltungen rund um Yoga. Mehr von ihr findest du unter www.astridwiesmayr.at

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Kommentare 

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Elena vom YogaMeHome-Team

Ups, YOGAMEHOME sollte der Code natürlich heißen ;)

Verfasst am 11.06.2021 um 13:01

Sabine

Liebe Astrid! Deine Informationen über die große Auswahl der Matten war sehr hilfreich für mich. Ich bin auch sehr an einer Hejhey-Matte interessiert, da auch bei mir d. Ökogedanke eine große Rolle spielt. Leider ist der von Euch ausgehandelte Gutschein abgelaufen ;-(. Aufgrund des doch hohen Portos nach Ö wäre es toll, wenn dieser ev. wieder neu angeboten werden könnte! LG Sabine

Verfasst am 05.03.2021 um 09:39

Elena vom YogaMeHome-Team

Hallo liebe Sabine! Für den HejHej Rabattcode ist aktuell keine Verlängerung geplant. Aber der 10 % Rabattcode YOGEMEHOME für Lotuscrafts gilt weiterhin. Vielleicht ist das ja auch interessant für dich?
Herzliche Grüße,
Elena

Verfasst am 11.06.2021 um 13:10

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